Um die Aufmerksamkeit im Zeitalter von Smartphones mit Retina-Display und überlebensgroßen Bildschirmen zu gewinnen, ist der erste Blick entscheidend. Unbewusst sucht jeder Konsument das mediale Abenteuer, und lässt sich gerne ablenken. Genauso schnell geht ein optisch wenig attraktives Angebot in der Masse der anderen Blickfänger unter.
Ein spannendes Bild oder Design ist dazu die Eintrittskarte. Was macht ein Bild zum Augenschmaus?
- Die Bildqualität und Auflösung
- Die emotionale Botschaft, z.B. Erregung oder Entspannung
- Das schnelle Hineinkippen und Erleben
Warum 4K / UHD?
Nur eine ausreichende Auflösung von visuellen Botschaften ermöglicht das schnelle Hineinkippen. Dabei zählt nicht die absolute Bildgröße, sondern die Wahrnehmung im Bereich der Aufmerksamkeit, der klein wie ein Smartphone Bildschirm und zugleich groß wie ein Monitor, z.B. ein moderner Fernseher oder eine Plakatwand sein kann.
Da Pixelgrafiken nachträglich nicht vergrößerbar sind, ist die Orientierung an den aktuellen Ausgabegeräten wichtig. Im Webdesign, auf Präsentationsmonitoren und im privaten Bereich etabliert sich gerade die UHD Auflösung von 3840 x 2160 Pixel und im Filmbereich zudem der stark erweiterte ITU-R BT.2020 Farbraum. Passen Sie deshalb Ihre Nachbearbeitungsprozesse, die Verteilung und Archivierung ihrer Grafiken an das geänderte, größte verfügbare Format an. Im Webumfeld müssen z.B. Bilder z.B. für die Zielgruppe von Grafikern und Fotografen mit bis zu 1600 Pixel Breite verwendet werden, um auf den Monitoren der Zielgruppe ausreichend scharfe Ergebnisse zu erzielen.
Auch im Printbereich stehen neue Drucktechniken, z.B. für Folien zur Verfügung. Derartige Geräte können trotzdem selten mehr 30 MP Bildinformation verarbeiten. Um die Fläche auszufüllen werden entsprechende Raster eingesetzt.
Warum Open Source Werkzeuge?
Das wichtigste Argument für pragmatische Werkzeuge ist aus meiner Sicht die Konzentration auf einen effizienten technischen und gestalterischen Prozesse. Mit enormen Aufwand beworbene, von Marketing Vorgaben gestaltete Produkte lenken davon ab, und verführen zu Spielereien und Stilen, die wenig zu den vorher beschriebenen Zielen beitragen. Dazu kommt für Amateure das Argument der Kosten, das im professionellen Bereich selbst bei teuren Software-Abonnements jedoch vernachlässigbar ist, wenn man z.B. die Personalkosten einbezieht.
Gelegentlich bleibt aber auch keine Wahl. Ich musste zur Medien-Asset Verwaltung Digikam unter 64-Bit Linux wechseln, weil zu dieser Zeit noch keine vernünftige 64-Bit Version von Linux/Mac zur Verfügung stand. Die getestete kommerzielle Software konnte meine Fotosammlung nicht mehr einlesen und verwalten. Dabei war die von mir damals verwendete Auflösung von 16 MPixel im Vergleich zu heute bescheiden.
Mir hat die Arbeit mit Open Source Werkzeugen vom Farbmanagement über die Fotonachbearbeitung bis zum automatisierten Publishing zudem ein tieferes Verständnis für die technischen Grundlagen und damit verbundene Möglichkeiten, aber auch Grenzen gebracht. Viele FotografInnen fühlen sich unwohl im Bereich der IT. Sie investieren viel Zeit in Aspekte, die bei empirischer Betrachtung der Endergebnisse nicht notwendig sind.