Als Produkt werden in der agilen Unternehmenskultur 202X in der Regel Dienstleistungen, "digitale" Produkte sowie Kombinationen davon (Software, Applikationen, Apps) bezeichnet. Ein Beispiel für eine Kombination sind "Managed Services", z.B. zur Bereitstellung von Infrastruktur zur Container-Orchestrierung (PaaS) für Coud-basierte Applikationen, die vom Anbieter bereit gestellt und darüber hinaus auch laufend gewartet wird.
Die Bereitstellung von "digitalen Produkten" erfordert in Regel immer eine Kombination aus Dienstleistungen, Software und dafür in einer bestimmten Region bereit gestellte Hardware mit Netzwerk-Anbindung, die vorgegebene Service Level einhalten muss. Produkte weisen darüber hinaus einen Lebenszyklus auf, die in ensprechenden organisatorischen und technischen Prozessen verwaltet und laufend verbessert werden (vgl. Emprische Prozessverbesserung).
Im Zusammenhang mit dem agilen Anforderungsmanagement ist zu beachten, dass sich wichtige agile Management Werkzeuge und Rollen, wie das "Product-Backlog" und die darüber verwalteten "Produkt-Anforderungen" sowie die Rolle des "Product Owners" auf ein klar abgegrenztes "Produkt" und die dem Produkt zugeordneten fachlichen Domänen beziehen (inkl. Daten, Verhalten, Prozesse).
Warum wird in agilen Projekten nicht einfach "Software" ("Apps","Applikationen") erstellt? Digitale Produke nutzen Software, enthalten ggfs. Apps oder Applikationen, aber "Produkte" sind mehr als das: sie folgen einer Vision und werden professionell gewartet, unabhängig davon, wie groß die dahinter stehende Organisation ist. Daraus ergeben sich auch höhere Ansprüche an die Qualität. Optional werden Produkte professioneller vermarktet, ggfs. über unterschiedliche Channels, z.B. für Endkunden in einer App, oder für Wiederverkäufer über eine API.
Im agilen Umfeld ändert sich die Ausrichtung von Produkten, agile Unternehmen geben außerdem veraltete Produkte auf und führen neue Produkte ein ("Produktlebenszyklus"). Deshalb müssen im "Product-Backlogs" verwaltete Anforderungen nach längerlebigen Konzepten strukturiert werden, die darüber hinaus auch im übergeordenten "Portfolio-" und Geschäftsprozess"-Management eingesetzt werden können: fachliche Domänen/Subdomänen. Sie legen die inhaltliche Ausrichtung von Produkten fest. Mit Domänen verbundene strukturierte Anforderungen dürfen bei der Umgestaltung von Produkten in einem agilen Unternehmen nicht verloren gehen.
End-Produkte vs. Produkte zur Produkt-Bereitstellung
- Die erwähnten Produkte beschränken sich nicht auf Produkte für Endkunden, die über unterschiedliche Vertriebskanäle genutzt werden können.
- Weitere Produkte sind für den internen Einsatz gedacht und stellen Infrastruktur z.B. für die Auslieferung von Produkten und Dienstleistungen für Endkunden bereit.
Beispiele von Produkten für den internen Einsatz sind Produktions-Werkzeuge, APIs, Verwaltungs-Werkzeuge zur Konfiguration, und CI/CD Pipeline Infrastruktur und Werkzeuge zum agilen Anforderungsmanagement. Zu beachten ist dabei, dass agile Methoden unabhängig vom Einsatz der erwähnten "Produkte" angewendet werden.